Auf der Sinnsuche nach dem Fuckzinieren

Es geht derzeit um viel. Deshalb verbietet man Kritikern den Mund. Eine zweite Meinung zum internationalen Mikrobenthema ist unzulässig. Sie könnte ja fake sein. Fake News sind schlimm. Ist auch meine Meinung! Dazu ließe sich die Frage stellen, was Fake News sind. Nach meiner Auffassung sind es Meldungen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Aber was entspricht nicht der Wahrheit? Lässt sich die Wahrheit immer so eindeutig und einfach herausschälen? Gibt es nicht immer sehr viele verschiedene Aspekte zu einer Sache? Seit 2020 muss dieser Einwand ganz klar dementiert werden. Es gibt nur eine einzige Wahrheit: die Wahrheit der Massenmedien, der Regierungen. Punkt. Fertig. Aus. Noch Fragen?

Lassen Sie mich das Unwort im Titel, welches als Synonym für das Unwort des Jahres verwendet wird, in dieser Weise aussprechen. Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, was damit gemeint ist. Man kann es leicht abändern und dann hat man den englischen Begriff dafür. Die korrekte Übersetzung darf kaum mehr ausserhalb des obigen (mainstreamisierten) Kontextes verwendet werden, ohne auf das Schlimmste ausgegrenzt und beschimpft oder auf gewissen Portalen gelöscht zu werden. Das würde dem größten Geschäft aller Zeiten schaden.

Immerhin hat einer der vier großen Hersteller des Fuckzins seinen Gewinn in den letzten zwei Jahren, also seit kurz vor dem großen Ereignis bis aktuell (August 2021), bereits mindestens verzehnfacht. Ein Begnadeter, nennen wir ihn deshalb „BG den Begnadeten“, seines Zeichens ein großer Menschenfreund, hat schon von Beginn an, also im Jahre 2019 in diese kleine Firma an der Goldgrube in Mannheim investiert. Nehmen wir an, dies sei ein bescheidener Betrag von einer Milliarde gewesen, dann hat er jetzt zehn Milliarden daraus gemacht. Kein schlechter Erfolg also. Es könnten aber auch 10 Milliarden investiert gewesen sein, ein knappes Zehntel seines Gesamtvermögens also. Dann hätte er dieses in der Art und Weise gar verdoppelt und würde stramm auf die Billion zusteuern. Somit wäre er der erste (bekannte) Bill- ionär, was seinem Namen alle Ehre machen würde. Auch die drei anderen großen Fuckzin- Mitkonkurrenten haben die Gewinne immerhin mindestens verdoppelt. Selbstverständlich ist der Begnadete auch dort gut investiert, auch wenn sie nicht seine Lieblinge sind. Aber auch der Vatikan könnte investiert haben oder andere Scheinheilige…

Aber lassen wir die Sache mit dem Geschäft. Es geht selbstverständlich um die Gesundheit der Menschheit, nicht ums Geld. BG, der Begnadete, arbeitet ehrenamtlich für die Menschheit. Er meint es gut! Gewiss!

Auf der Sinnsuche nach dem Fuckzinieren bin ich trotzdem immer noch nicht weitergekommen. Es soll zu 100% Durchfuckziniert werden. Es heißt, man sei danach immun gegen diese eine, allesumfassende, nie endende, elende Krankheit, die uns alle dahinrafft, wenn man dasselbe zweimal tut. Wer es nicht tut, ist ein Asozialer, ein höchst verachtungswürdiger Geselle oder eine ebensolche Gesellin. Nur verstehe ich nicht, weshalb das so ist. Ist es nicht so, dass man die große Krankheit nicht mehr bekommen kann, wenn man sich damit besticht? Wer also soll mir noch etwas antun? Das könnten doch nur die Nichtfuckzinierten sein? Aber die können es ja auch tun, wenn sie wollen, dann sind sie auf sicherem Grund? Könnten sie mich denn dann immer noch anstecken? Wie soll das denn gehen bitte? Oder geht es etwa doch noch? Aber warum soll man es dann tun, wenn sie trotzdem ansteckend sind nach dem Fuckzinieren? Damit die Krankheit keinen so schweren Verlauf habe, so sagen sie? Wer dies also tut, vermindert die Chance, statt nicht oder geringfügig zu erkranken, nun nicht oder gar nicht zu erkranken. Eine Krankheit, an der maximal 0,1 bis 0,2 Prozent der Erkrankten verstarben soll nun in der Weise gelindert werden, dass die ganze Weltbevölkerung durchfuckziniert wird? Dies, um das Risiko eines schwereren Verlaufs der Erkrankung zu vermindern. Und im Gegensatz ein vielfach größeres Risiko einzugehen? Am Fuckzin sind laut EMA (Europ. Arzneimittelbehörde) bisher allein in Europa gegen 20000 Menschen gestorben, laut WHO sind es ein bisschen weniger, abgesehen von anderen schwerwiegenden Folgen, die eintraten. Und diese Zahl wird wohl sehr konservativ und nur im absoluten Notfall stimmen. So muss mit einem wesentlich höheren Wert gerechnet werden. Stirbt jemand ohne jegliche Vorerkrankung in jungen Jahren, zwei Wochen nach dem Fuckzin, dann ist er keinesfalls daran gestorben! Ganz anders bei jener großen Krankheit! Selbst mit drei Vorerkrankungen und einem hohen Alter von stolzen 90 Jahren mit einem positiven Test (oder auch nicht, Grippesymptome reichen mancherorts auch schon), gilt man auch dann noch als Toter jener Krankheit. Beim Fuckzinieren ist das ganz anders. Da ist es umgekehrt.

Also, warum der Hass gegen die Nichtfuckzinierten? In Ländern wie Israel oder Island, wo schon 80 Prozent durchfuckziniert sind, sind gerade wieder die Inzidenzwerte massiv gestiegen. Waren die Unfuckzinierten daran schuld? Wie kann das sein? Also scheinbar hilft das Fuckzin doch nicht? Und trotzdem der Druck?

Gedanken zum Thema aus einer Wut heraus, die gleichzeitig eine grosse Trauer war. Eine Trauer über so viele Menschen, die sich der Geschichte gläubig hingaben …

Die Lösung aller Probleme


Gibt es generelle Lösungen?

Die Lösung eines umfassenden Problems ist sozusagen auch die Er-Lösung. Sie ist gleichzusetzen mit dem Ende des Druckes, der durch das Problem entsteht oder entstanden ist. Bei einer mathematischen Aufgabe haben Lösungen einen punktuellen Charakter. Man könnte das Problem als eine Art Knoten bezeichnen, der „entwickelt“ werden muss. Das ist der tiefere Sinn jeder Entwicklung!

Mathematische Probleme sind nicht an Emotionen gebunden. Das heißt, ihre Lösung ist keine emotionale Fragestellung, sondern eine rein faktische, objektive. Auch wenn man durchaus verzweifeln kann an einer Aufgabenstellung, so hat dieser Zweifel nichts unmittelbar mit der Lösung zu tun. Die Problemstellung ist im mathematischen Bereich an objektive, rein sachliche und nüchterne Logik gebunden.

Lösungen im Lebendigen

Anders verhält es sich mit Lösungen, die aus dem Leben heraus entstehen. Probleme, die sich aus falschen oder idealistischen (was dasselbe sein kann!) politischen oder persönlichen Konzepten ergeben, können nie auf mathematische Modelle heruntergebrochen werden. Die Verwicklungen, die aus solchen Konzepten heraus entstehen, können sehr komplex sein. Je tiefer die fehlgeleiteten Entscheidungen sind, die auf solchen idealisierten Konzepten beruhen, beziehungsweise in das Leben eingreifen, umso komplexere Verknotungen entstehen daraus. Der ursprüngliche Ausgangspunkt entfernt sich immer mehr aus dem Bewusstsein der Beteiligten. Das wiederum verstärkt die Komplexität und verhindert dadurch effektive und nachhaltige Lösungsansätze. Dies bewusst zu steuern, könnte systematisch ausgenutzt werden, um Verwirrung und Chaos, Spaltung und Kriege zu sähen. Das nenne ich „dämonisch“. So werden generelle Lösungen erfolgreich verhindert.

Grundsätzlich ist auch das eigene Leben, mit der Industrialisierung im Laufe der letzten Jahrhunderte, ein sich zunehmend verknotender Prozess geworden. Die Abwendung vom Wesentlichen erfolgt heute mit zunehmendem Alter fast automatisch. Dadurch werden Lösungsfindungen komplexer und schwieriger. Der grundsätzliche Ansatz der materialistischen und technokratischen Denkweise unserer Gesellschaft, verstärkt diese Tendenz. Darin zeigt sich die Bemühung, alles aufzugliedern in möglichst kleinste Einheiten. Was in der Wissenschaft schon lange etabliert ist, steuert das moderne Bewusstsein auch in Lebensfragen hin zur Spaltung.

Wie kommt man im Lebendigen zu echten Lösungen?

Generell haben Problemlösungen im Lebendigen keinen punktuellen Charakter, wie dies in der Mathematik der Fall ist. Lösungen dieser Art, müssen aus dem Leben selbst heraus wieder gefunden werden. Gefragt ist ein Prozess der Rückorientierung an das Wesentliche. Das Eindringen in immer noch komplexere Strukturen vertieft die Problemlösung, wickelt sie ein, anstatt sie zu entwickeln. Auf diese Weise können zwar viele Detaillösungen gefunden werden, Einzelerkenntnisse, die aber immer weiter wegrücken vom eigentlichen Kern, Wesen, von der Ganzheit und somit vom Leben. Leben ist immer ein ganzheitlicher Prozess! Es ist keine Maschine, deren Teile repariert werden können, um so wieder zu funktionieren. 

Auch das Klima ist ein ganzheitlicher Prozess aus dem lebenden Organismus der Erde (nicht des „Planeten“!) heraus. Niemals wird man durch die technische Beeinflussung von Einzelteilen, einen nachhaltigen Einfluss darauf gewinnen können! Insofern ist die Diskussion um den menschengemachten Klimawandel irreführend. Leben ist, wie das Klima als dessen Ausdruck, immer im Wandel!

Das gleiche gilt für die Medizin. Ob Viren oder dergleichen „bekämpft“ (Achtung Kriegsretorik!) werden, muss immer im Kontext des Lebens beurteilt werden. Und für das Leben an sich spielen die kleinsten Mikroben zwar durchaus eine Rolle, bleiben aber immer ein Teil des Ganzen! Sie sind somit von diesem Ganzen anhängig. Der Ansatz muss also bei dessen Problemlösung vom Lebendigen aus geschehen, sozusagen von „oben herab“, nicht vom Teil, von „unten herauf“.
Das muss begriffen werden. Die Lösung kann niemals die Ausrottung der Mikrobe sein! Das ist ein maschineller Ansatz.

Das materialistische Weltbild hat uns die Erkenntnis des Lebendigen ganz gehörig ausgetrieben!

Selbst sogenannte spirituell orientierte Menschen haben sich davon beeinflussen lassen. Um Probleme im Lebendigen zu lösen, müssen sie auch dort erfasst werden. Das bedeutet, dass man wieder lernt, das Leben bewusst zu erkennen. Dazu sind neue Organe notwendig. Die reinen Sinnesorgane sind dafür nicht geeignet. Sie wurden durch die materialistische Erziehung der letzten Jahrzehnte massiv ausgetrocknet. Spiritualität bedeutet in erster Linie eine Schulung dieser „neuen Organe“. Sie erschöpft sich nicht im bloß spirituellem Wissen. Bleibt dies ein Wissen ohne persönliche Schulung und Entwicklung des Bewusstseins, dann kehrt sie sich bald in ihr Gegenteil. Von Lösungen im umfassenden Sinn kann dann nicht mehr gesprochen werden.

Die aktuellen Ereignisse mit der WHO und OneHealth, im Zusammenhang mit dem neuen Pandemievertrag, der ausgearbeitet wird (2023), machen erst recht sichtbar (und für jeden spürbar), mit welchen Konsequenzen am Beispiel der Medizin sich die Menschheit künftig auseinandersetzen muss, wenn sie sich (unbesonnen und blind) darauf einlässt. Das Schaffen von Abhängigkeiten unter dem Vorwand einer Pseudogemeinschaft und Pseudosolidarität, ist ein massiver Eingriff für die individuelle Freiheit jedes Einzelnen und ein Angriff auf eine lebendige Entwicklung des eigenen Lebensauftrags des Menschen.

Alle Menschen sind Egoisten

Von Urs Weth

Würden Sie diese Aussage unterschreiben? Sehen Sie das auch so?

Vor vielen Jahren lernte ich einen Mann kennen. Nennen wir ihn Hans. Hans war damals schon aus den politischen Ämtern ausgetreten und ging auf die 60 zu. An seinem 60 Geburtstag war ich eingeladen. Es waren viele Freunde und Bekannte aus seinem politischen Umfeld dabei, so auch Regierungsräte und Nationalräte seiner Partei. Hans war ein hochangesehener Gefährte in seinen Kreisen. Es entstand nun meinerseits eine Freundschaft zu Hans und seiner Partnerin, die er, nach seiner Trennung, kennen und lieben gelernt hatte und mit der ich vorher schon bekannt war. Wir trafen uns bald regelmäßig und gingen auch zwei, dreimal paarweise zusammen in die Ferien. Während dieser Zeit gab es ab und zu heftige Auseinandersetzungen, die gelegentlich auch in großem Streit endeten. So auch an einem Abend, als es um die menschliche Natur ging und Hans auf seinem Glaubenssatz beharrte, dass alle Menschen zum Vornherein Egoisten seine, und, dass man sie zu ihrem Glück zwingen müsse. Ich sah die Sache nicht so radikal, wusste mich aber damals nicht gut zu verteidigen.

Jetzt in dieser Weltkrise nahm ich nach vielen Jahren wieder Kontakt auf mit ihm. Inzwischen hatten wir uns, aus meinen privaten Verhältnissen heraus bedingt, lange Zeit wieder aus den Augen verloren. Hans verteidigte die Maßnahmen des Bundesrates im Rahmen der Krise aufs Schärfste. Dies trat aus seinen Äußerungen in einer E-Mail deutlich hervor. Und jetzt, wo ich darüber nachdenke, musste ich an jene Auseinandersetzung im Tessin zurückdenken und an diesen Satz: „Alle Menschen sind Egoisten. Deshalb muss man sie zu ihrem Glück zwingen.“ Damals konnte ich die Dinge noch nicht im rechten Licht sehen. Heute aber lebt diese Aussage in mir als Warnzeichen wieder auf. Ich könnte diese Haltung auch als grundsätzlich verantwortlich für jene sehen, die ihre Regierung in ihren Aktivitäten loben und die Maßnahmen befürworten. Denn die innere Überzeugung, dass der Mensch grundsätzlich egoistisch sei, muss, wenn dies alternativlos dasteht, zwingend zu dieser Meinung hinführen. Freiwillig wird sich niemand an die Regeln halten. Deshalb muss man die Menschen zwingen. Freiwillig wird niemand eine Maske tragen, deshalb braucht es Maskenpflicht. Freiwillig wird sich niemand impfen lassen, deshalb braucht es den Impfzwang. Der Egoist ist derjenige, der das nicht gerne tut. Und da alle potenzielle Egoisten sind, muss man radikal vorgehen.

Diese Haltung hat zur Folge, dass man den Menschen im Grunde als eine „Fehlkonstruktion“ der Natur hält. Er ist unvollkommen und hat scheinbar auch nicht die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Diese Radikalität wurzelt in obiger Aussage, die ich aus vieler Munde in meinem Umfeld vernommen habe. Manchmal kam sie reuig und wehmütig daher. Sie kam gut gemeint und mit leichter Verbitterung zum Vorschein. Es steckt oft eine gewisse Resignation dahinter, dass es so sei. Aber man sieht keine Möglichkeiten, dies zu ändern. Damit gesteht man der Evolution keine Bewusstseinsentwicklung zu. Denn Alle sind so.

Betrachtet man diesen Satz aus einer logologischen Sicht, dann kommt man auf Folgendes. Aristoteles setzte der Logik eine These, eine Antithese und eine Synthese zugrunde. „Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich“. Das ist in sich logisch. Daraus könnte man nun ableiten: „Alle Menschen sind Egoisten. Hans ist ein Mensch. Also ist er egoistisch.“ Dieser Satz ist auch in sich logisch. Der zusätzliche Schluss: „Also muss man sie, die Menschen, zu ihrem Glück zwingen“ hingegen ist ohne jeden logischen Bezug zum ersten Schluss. Die Frage ist doch: Wer ist man? Wer übernimmt die Aufgabe, die anderen zu ihrem „Glück zu zwingen“, sind doch ALLE egoistisch, der ersten Logik gemäß. Auch derjenige, der diesen Satz ausspricht, ist ein Egoist, denn er muss sich ja mit einschließen in seine These, sonst lebt er in einem Widerspruch. So kommen wir zum Schluss, dass Egoisten sich dafür einsetzen müssen, dass die anderen Egoisten nicht egoistisch sind! In dieser Haltung steckt natürlich ein großes Machtpotenzial! Das müsste geradezu eine verlockende Aufgabe sein für einen Egoisten! Man müsste jemandem zugestehen, dass er nicht so egoistisch sei, wie die anderen. Diesem etwas weniger egoistischen Menschen übertragen wir nun die Aufgabe, die anderen, größeren Egoisten zu kontrollieren. Und man muss Vertrauen haben, dass dieser Eine seine Macht nicht ausnützt. Man attestiert ihm einen gewissen Altruismus! Das ist natürlich absurd. Denn die Position, in der er steckt, brauchte eher besonders viel Egoismus. Das wird auch nicht als etwas Negatives angesehen von Hans. Er gehörte ja selbst dazu. „Man braucht eben die Ellbogen, um sich durchzusetzen“. Aber es bleibt der Widerspruch, dass von dieser Ellbogenmentalität plötzlich abgelassen werden könne, um eine gemeinnützige Sache zu meistern – und die Gunst der Stunde nicht auszunutzen! Hier greift die Logik eher im gegenteiligen Sinn. Wenn dieser Machthaber nun, wo er die Spitze seiner Macht erreicht hat, eben diese Macht zugunsten seiner Bevölkerung nicht ausnutzen darf, dann hat er womöglich ein Problem. Man muss im positiven Sinne sich durchsetzen, heißt es. Aber dieser positive Sinn muss durch das Okular der Egoität gesehen werde. Alles andere wäre bei dieser Doktrin: „Alle sind Egoisten“ nicht konsequent gedacht.

Dieser Satz ist geradezu das Glaubensbekenntnis des Teufels selbst, der sich dann an die Stelle des „Man“ setzt! Er macht sich damit Gottgleich. Er nutzt die Gelegenheit dieses Credos vieler seiner atheistisch gesinnten Mitmenschen aus, um den Menschen zu „verbessern“. Da er von der Natur nicht verbessert werden kann, hilft man durch technische Hilfsmittel nach. Damit verbunden ist natürlich auch die Frage nach der Freiheit. Es gibt für diese „Glaubensgemeinschaft“ keine Freiheit! Freiheit gibt es nur im Rahmen enger Beschränktheit. Das ist die feste Überzeugung, die zwangsläufig aus der ersten Folgerung, dass alle Menschen Egoisten seien, resultiert! Deshalb dieser Umgang mit den Menschenrechten und den Grundgesetzen, die ja nicht nur durch ein „Opfer“ zurückerobert werden müssen, sondern eine allen Menschen zugrundeliegende Basis bilden, egal welcher Gesinnung, Farbe oder Konfession sie angehören!

Man verstehe mich nicht falsch. Ich glaube nicht, dass wir frei von Egoismus seien. Darauf, dass er mich so verstanden haben wollte, lief die Diskussion mit Hans hinaus. Nur war die Alternativlosigkeit, die im menschlichen Kern angelegte Entwicklung zu leugnen für mich unhaltbar! In diese Gesinnung fließt natürlich ein gänzlich anderes soziales Verhalten mit ein. Wenn der andere ein Egoist ist, dann muss man ihm zum Vornherein misstrauen. Denn er will nichts zu meinem Vorteil, sondern alles was er tut, ist nur zu seinem eigenen Vorteil. Das ist ja der Grundsatz jeglichen Egoismus. Misstrauen braucht Kontrolle. Jeder Abweichler gilt als Egoist. Das wird zwar kritisiert, gleichzeitig aber auch als naturgemäß angesehen. Das alles läuft darauf hinaus, dass es auch durchaus angebracht ist, solche Abweichler zu strafen, denn: „Man muss sie zu ihrem Glück zwingen“, weil sie eben naturgemäß Egoisten sind. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn auch der Kritiker, der diffamiert, der über andere schimpft, ist, gemäß seiner eigenen Logik, auch ein Egoist und möchte ebenfalls nur immer alles zu seinen eigenen Gunsten. Also möchte er nicht den anderen schützen, wenn er eine Maske trägt, sondern, weil er eben ein Egoist ist, möchte er vor allem sich selbst schützen. Aber er zwingt dem anderen eine Maske auf und kritisiert ihn, wenn er sie nicht trägt, er gefährde seine Gesundheit (also die des Kritikers)! Dass er selbst die Maske zum Schutz anderer trage, ist nur eine scheinheilige Ausrede, die sich wiederum nur auf seine egoistische Haltung bezieht. Das ist ja seine Weltanschauung. Er sieht den anderen so, wie er selbst naturgemäß ist!

Man sieht, so kommt man nicht weiter und den Dämonen sind Tür und Tor geöffnet, um einzutreten! Denn auch alles Gerede von „sozial“ ist letztlich immer gefärbt von einem persönlichen Vorteil. Da kommt man nicht mehr darum herum. Ansonsten würde man sich selbst widersprechen. Zeigte man auch nur einen geringen Anteil von Mitgefühl für andere, dann würde man sich selbst in Frage stellen müssen. Dann wären die Menschen nämlich doch nicht generell nur egoistisch. Sie hätten einen Anteil in sich, der sich darüber erhebt. Und genau darauf wollte ich im Grunde hinaus in jenem Gespräch. Doch ich konnte es nicht.

Sobald man den Schritt zu dieser Erkenntnis hin gemacht hat, öffnet sich ein Schleier. Man durchbricht den Nebel der Befangenheit. Es tut sich ein kleines Licht auf. Und jenseits dieses Lichtes wohnt die wirkliche Freiheit. Sie ist kein von Natur aus gegebener Zustand, aber sie ist ein Licht auf dem Weg, das uns leitet und führt. Wir treten zunächst in eine duale Welt ein. Da ist auf der einen Seite die scheinbar „naturgegebene“ Egoität des Menschen und auf der anderen Seite eine Entwicklungsmöglichkeit, hin zu einem wirklich sozialen Wesen, fern von jedem Egoismus! Wer diesen Damm einmal gebrochen, diesen Schleier einmal gelichtet hat, der wird ihn nicht mehr loslassen. Darauf soll ein zweiter Teil meines Buches aufbauen.

Demnächst (ca. Juli 2021) erscheint ein neues Buch mit dem Titel „Die grosse Entscheidung“ im Wirkstatt-Verlag, Autor Urs Weth. ISBN: 978-3-949299-01-8

Weitere Bücher des Autors sehen Sie z.B. bei Glomer

Mache 2020 zu Deinem Perspektivenwechsel!

Unser Denken führt manchmal in die Irre. Die Wege, die wir im Leben beschreiten, beruhen zum grossen Teil aus dem konditionierten Pflaster vorgefertigter Meinungen und Verhaltensmuster, die uns aus der Vergangenheit eines antrainierten Egos heraus nähren. Dennoch führt es in die Irre, wenn wir das Denken unterschätzen und dessen Wert negieren. Damit schütten wir das (innere) Kind mit dem Bad aus. Um genauer zu unterscheiden, welche Qualitäten des Denkens ins Auge gefasst werden müssen, um zu einem klareren Urteil zu kommen, könnte ein Perspektivenwechsel von grossem Nutzen sein.

Es gibt grundsätzlich zweierlei Perspektiven: eine “kleine Perspektive“ und die “große“, alles umfassende „Perspektive“. Der Quell unseres Denkens ist nichts geringeres als unser „wahres Ich“. Nennt es Gott, höheres Selbst, oder anders: Begriffe sind Schall und Rauch. Es ist das zentral menschliche damit gemeint, unser geistiger Ursprung, der “Logos“ – was auch übersetzt wird mit: “Ursprung des Denkens“.
Von Ihm – und aus Ihm – entspringen ALLE unsere Gedanken! Insofern sind Gedanken der höchste Ausdruck des menschlichen Geistes – zumindest potenziell. Was aus diesem Quell entspringt ist, in reiner Form gesehen, wahre geistige Substanz.

Das Übel besteht darin, dass der Ausdruck unserer geistigen Substanz in den wenigsten Fällen rein bleibt!

Denn der Weg vom reinen Quell in die physische Realität wird im Wesentlichen von drei Schichten verdeckt. Sie wird gewissermaßen gefiltert, verunreinigt, verschmutzt und verzerrt durch diese drei Schichten.

  • Die erste Hülle bildet die Wahrnehmung durch die physischen Sinne. Sie wird durch vorgefertigte Begriffe und Vorstellungen zementiert und somit subjektiviert. Achte einen Tag lang immer wieder auf Deine Wahrnehmungen und prüfe das dahinter liegende Motiv!
  • Die zweite ist die Schicht der durch das sinnliche Wahrnehmen genährten Gefühle (Besitz, Reichtum, Macht, Sex, Begehren und so fort). Achte einmal einen Tag lang darauf, aus welchen Motiven heraus Deine Gefühle entspringen!
  • Die dritte Schicht schliesslich sind die aus der sinnlichen Wahrnehmung gewonnenen Vorstellungen, Konzepte, Dogmen, Weltanschauungen und so weiter, die zu Deinen handlungsleitenden Impulsen werden. Achte einen Tag lang auf Deine Vorstellungen, woher sie kommen, woraus sie genährt werden, wohin sie Dich führen und leiten! Für die Wahrnehmung aller drei Schichten benötigt man Selbstbeobachtung und die Fähigkeit der Selbstreflexion.

Der wahre Kern, unsere tiefe geistige Substanz ist ein Ort der Stille und der Freiheit, des Glücks und der Liebe. Er wird verdeckt durch die sinnliche, materielle Welt, der daraus resultierenden Gefühle und Gedanken. Wenn diese Aussage wertend aufgefasst wird, so entspricht sie lediglich einem weiteren von unendlichen Konzepten und vermag sich nicht aus dem ewigen Kreislauf der intellektuellen Betrachtungsweise zu befreien. Damit aber bleibt sie unfrei! Was auch immer zum intellektuellen Konzept gemacht wird, ist dieser Gefahr unterworfen, seien die Inhalte noch so menschlich und edel; buddhistisch, christlich, anthroposophisch oder irgendeiner spirituellen Weltanschauung entspringend. So ist die Sache hier aber nicht gemeint! Man muss jedem Ding wertungsfrei gegenüberstehen können um nicht zum vornherein wieder in die Vorstellungsfalle zu tappen. Und das darf keine Phrase bleiben!

Die drei Schleier werden durch unsere  Identifikation  mit Ihnen genährt und aufrecht erhalten („unsere“ heisst die des Egos, des Alltagsbewusstseins).

Kein Weg führt deshalb an der Erkenntnis derselben vorbei. Aus der sinnlichen Wahrnehmung wird die Wahrnehmung „rein“ durch ein unbeschwertes und vorurteilsloses Bewusstsein der Gegenwart; aus den Verblendungen wird ein reines Fühlen gewonnen an den reinen Wahrnehmungen, das ist Liebe; und aus der Welt der Vorstellungen gebiert ihnen das Höchste, wenn sie durch die Selbst-Beobachtung erkannt (und damit erlöst) wird, nämlich wahre Selbsterkenntnis. Nur so kann der Perspektivenwechsel vollzogen werden, von der kleinen zur grossen Perspektive. Der Begriff Perspektive löst sich damit gleichzeitig auf, denn das Erleben dessen, was sich hier auftut, ist allumfassend.

Jeder Mensch ist gewissermaßen ein Märchenprinz oder eine Märchenprinzessin, allerdings geschlechtslos, verdeckt durch die drei Hüllen: die Hülle der Materie, die Hülle der sinnlich genährten Gefühle und die Hülle der daraus gebildeten Vorstellungen. So sicher wie der Weg jedes tieferen Märchens zur Ent-Deckung dieser drei Hüllen und damit ins Königreich, zum Königtum führt, so sicher wird dieser Weg geleitet von der Kraft der Liebe! Sie ist, wenn es die wahre Liebe ist, das Grundgefühl hinter jedem reinen Gefühl, so wie die Angst das Grundgefühl hinter jeder Verblendung ist. Die Falle ist eine ins rein sinnliche herabgedämpfte „Liebe“, welche diesem Begriff nicht mehr würdig ist. Das Resultat ist die Pech-Marie!

Mach Dich auf den Weg! Der Jahreswechsel ist immer ein guter Grund, sich etwas Grosses vorzunehmen! In diesem Sinn wünsche ich all meinen Lesern und Leserinnen ein interessantes und segensreiches neues Jahr!

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Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie…

Was ist „Geist“

Als Künstler möchte ich versuchen, eine künstlerische Antwort auf diese Frage zu geben.

Ich würde Dir vielleicht raten, mit mir zu einem Eichenbaum zu gehen. Dann würde ich Dir ein Blatt Papier und einen Stift in die Hände geben und Dich bitten, einen Ast oder einen Zweig auszuwählen. Diesen Zweig sollst Du akribisch genau abzeichnen. Du sollst versuchen, sehr genau die Blätter zu studieren und sie auf Deine Zeichnung zu übertragen. Nach ein, zwei Stunden würde ich Dich bitten, die Zeichnung beiseite zu legen und eine Weile in Dich zu gehen. Die Intensität Deiner Beschäftigung mit der Eiche, hat in Dir bestimmte Gefühle ausgelöst. Wenn Du Dich wirklich vertieft hast in Deine Aufgabe, wirst Du mit Deinem Blick nach innen etwas von diesen Gefühlen erkennen und erleben.

Nun schreibst Du diese Nachklänge auf und begibst Dich zur Ruhe.

Am nächsten Tag führe ich Dich zu einem anderen Baum, zum Beispiel zu einer Linde. Nun zeichnest Du auch hier, wie am vorderen Tag einen Zweig des Baumes. Du versuchst, Deine Gedanken und Deine Wahrnehmung so exakt, wie es ein Wissenschaftler tun würde, auf Blätter, Äste und Struktur zu richten. Deine Zeichnung soll so genau wie möglich diese Linde darstellen.Auch jetzt bitte ich Dich erneut nach ein, zwei Stunden, in Dich zu gehen und die Gefühle wahrzunehmen, die aus der Beschäftigung mit der Linde entstanden sind, aufzuschreiben.

Nach einer weiteren Nacht der Ruhe begibst DuDich zu einem dritten Baum. Dies tust Du sieben Tage und sieben Nächte lang.

Nun siehst Du alle Deine Erlebnisse. Und jedes ist anders als das vorhergehende. Jedes dieser Erlebnisse trägt etwas Charakteristisches dieses einen Baumes in sich, mit dem Du Dich beschäftigt hast. Das erste Gefühl mag in Dir etwas Kraftvolles, dynamisches geweckt haben, aber vielleicht gleichzeitig eine verdichtete und satte Substanz. Das zweite dagegen vielleicht etwas Leichtes und Lichtvolles, aber auch etwas Freudiges und Durchlässiges. Und so geht es weiter durch alle sieben Bäume. Jedes ist neu und anderes. Und jedes bildet etwas Wesentliches ab, welches auf innere Kräfte hinweist. Das ist der Geist, der in den Dingen wohnt. Und der Zugang ist das sich strenge halten an die exakte Wahrnehmung und an das exakte Denken. Diese beiden, Wahrnehmung und Denken sind sozusagen die Treppenstufen zum Geistigen.

Vorbedingungen

Es gibt allerdings einige Vorbedingungen, an die es sich zu halten gilt. Die erste ist diejenige, dass man sich wirklich einlassen muss, sowohl auf das Zeichnen wie auf die genaue Beobachtung. Das zweite ist die ungeteilte Aufmerksamkeit, die aufzubringen ist. Und das dritte ist die Fähigkeit eines ungefärbten Urteils. Lenkt man nach einer unaufmerksamen Tätigkeit seine zerstreuten Gedanken auf die chaotische Gefühlswelt in seinem Inneren, so wird das Ergebnis keine Relevanz zum Objekt aufweisen. Jedoch wird ein Ergebnis, welches aus diesen Vorbedingungen entsteht, ein einheitliches Ergebnis liefern bei jedem, der diese Aufgabe zu lösen versucht. Vielleicht werden unterschiedliche Begriffe gewählt, im Grundcharakter besteht Übereinstimmung.

Materielle Relevanz

Jetzt kann man das Eichenblatt oder das Lindenblatt, Zweige und Äste natürlich unter dem Mikroskop untersuchen; man wird nichts von all den Gefühlen und Empfindungen finden, die man aus diesem Nachklang heraus gefunden hat. Es gibt in diesem Forschen keine materielle Relevanz zum Geistigen. Aber man kann im Materiellen einen Abdruck finden, hinter dem sich solche geistigen Erlebnisse verbergen. Der Schlüssel, das Verborgene („okkulte“) zu entdecken, liegt jedoch jenseits materieller Erscheinungen. Die Bemühungen, die dazu angestellt werden, müssen dementsprechend über ein normales, intellektuelles Denken hinausgehen in eine Art intuitiver Erkenntnis. Die Erkenntnis, welche aus den genannten Vorbedingungen („Nebenübungen“) entsteht, liegt jenseits einer Doktrin, die darin lediglich etwas Subjektives sehen oder gelten lassen will. Jedoch kann das Objektive nicht mit pragmatischen, wissenschaftlichen Methoden gefunden werden. Es liegt an der inneren Erkenntnis, die mehr zu erfassen vermag, als das materiell Sichtbare. Jeder Eiche, jeder Linde, liegt eine Art „Idee“ zugrunde: Das „Eichige“ oder das „Lindige“, wenn man so will. Es ist etwas hinter den Erscheinungen liegendes unsichtbares (nicht etwa nur feinstoffliches, sondern unsichtbares!), welches sich in ALLEN Eichen und in ALLEN Linden dieser Welt manifestiert! Gemäß der geografischen Begebenheiten und gemäß der Topografie entfalten sich diese Kräfte unterschiedlich. Mal werden sie grösser, mal kleiner, mal breiter, mal höher. Dies genau hat Goethe erkannt, als er die Idee der Metamorphose der Pflanze entdeckte!

So ist der erste Schritt getan in eine lebendige Welt einer geistigen Vielfalt. 

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Der böse Traum und die schöne neue Welt

Der freie Mensch

Ein kleiner Traum von der „schönen neuen Welt“…

„Du lebtest in einem Dorf. Es war das Jahr 2025. Du hast dich in den vorherigen Jahren extrem mit allen möglichen Strategien beschäftigt, wie du einen Crash überleben und dich frei und unabhängig vom Staat machen kannst. Die Leute haben dich damals – im Jahr 2018 – ausgelacht. Die meisten haben dir gesagt, dass du hysterisch und total überreizt seist. Sie haben dich ausgelacht und dir versichert, dass deine versponnenen Ideen keinerlei realen Boden hätten. Es gehe der Welt doch so gut wie nie zuvor, sagten sie. Die Aktien steigen und steigen, sagten sie. Die Börsen kennen nur eine Richtung – nach oben. Der Staat hätte alles im Griff und man müsse sich keine Sorgen machen.
Du aber hast gesehen, dass etwas nicht stimmen könne. Dass die Verschuldung der Welt in nie zuvor gekannter Weise gewachsen sei und die Zinsen in historischen Tiefstständen sich bewegen würden. Du hast auch gesehen, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Ja, dass selbst der „Mittelstand“ seine Finanzen nicht mehr im Griff haben würde. Du hast gesehen, dass die Immobilienpreise von Jahr zu Jahr in horrende Höhen getrieben werden und sich in den letzten 20 Jahren locker verdoppelt hätten. Dies und vieles andere gab dir kein gutes Gefühl für die Zukunft.

Zu deiner Strategie gehörte, Gold und Silber zu kaufen, wann immer es möglich war. Du hast dir ein Auto gekauft und einen kleinen Anhänger, den du als Miniwohnwagen umgebaut hast. Du hast dir auch ein kleines Minihaus leisten können, natürlich ohne Bankschulden. Dazu hattest du ein kleines Grundstück von 150 m2 gekauft und dann einen Bausatz dieses Minihauses für knapp 30000 Euro bekommen. Dann hast du das Haus mit eigenen Händen gebaut. Du fühltest dich gewappnet und sicher. Anfang 2019 hast du das Haus mit deiner Partnerin bezogen.

Dann passierte es…

Im Mai 2019 kam der Crash. Für das gemeine Volk natürlich völlig überraschend. Er war grösser als alles, was man in den Jahrzehnten zuvor gesehen hatte. Die Börsenwerte der meisten Indizes: der Dow Jones, der Nikkei und der DAX, alle verloren in wenigen Tagen 50% und dann nochmals 30 %. Es wurde eine neue Währung eingeführt. In Deutschland führte Angela Merkel nach einem massiven Eurocrash die «Neue Deutsche Mark», NDM, ein. Andere Länder taten es ebenso mit ihren Währungen. Es gab in den meisten Ländern der Welt eine Währungsreform – ausser in der Schweiz. Man konnte nach zwei Monate die neue Währung gegen die alte eintauschen – mit 80% Verlust. Damit war ein grosser Teil der Schulden auf der Welt getilgt – auf Kosten des kleinen Bürgers…

Die Reichsten hatten dafür gesorgt, ihre Schäfchen ins trockene zu bringen, bevor es crashte. Viele Banken erhielten von den Ratingagenturen zwei Tage vor dem grossen Crash ein «Triple A», also die beste Bewertung für ein Unternehmen, die vergeben wird. Wer also davon wusste was passiert, konnte sehr reich werden! Und die „obersten 10000“ wussten es mit Sicherheit. Sie waren die einzigen Nutzniesser. Weder Politiker, noch Finanzexperten zweithöchster Stufe ahnten etwas davon.

Du hattest einiges davon geahnt, was passieren könnte. Du hast dich damals – im Jahre 2018 -intensiv damit beschäftigt, denn es gab genügend Informationen im Internet darüber, während dem das gemeine Volk sich mit den Mainstreamnachrichten einlullte. Die Partys wurden ausgiebiger gefeiert denn je.
Aber es kam viel schlimmer, als man ahnen konnte. Das Bargeld wurde im Zuge der neuen Währungsreform als Krisenmassnahme sofort abgeschafft! Zahlen konnte man nun nur noch mit einem unter die Haut implantierten Chip (genannt RFID). Auch darüber lachten deine Freunde damals. Und wenn schon, sagten sie, das sei doch eine innovative und sehr vorteilhafte Erfindung! Sogar die Türe des Hauses oder der Wohnung, des Autos usw. liess sich damit nun öffnen, das Smartphone entsperren. Es würde kaum mehr Kriminalität oder Terror auf der Welt geben. Was ist dagegen einzuwenden?

Schöne neue Welt

Der Staat überwachte nun alle Menschen. Jeder konnte nur noch kaufen und verkaufen mit dem implantierten Chip. Wer ihn verweigerte, musste faktisch mit Beeren und Nüssen im Wald vorliebnehmen und darauf hoffen, dass man ihn nicht erwischt. Die inzwischen erhobene «Lastenausgleichssteuer» auf das Grundstück von Eigenheimbesitzern musste ab sofort bezahlt werden. Denn der Staat, der sich in vielen Jahren dadurch verschuldet hatte, dass er von den Banken Geld aufnehmen musste, um wenigstens die Zinsen ihrer Schulden begleichen zu können (oder ebendiese Banken wieder zu „retten“), dieser Staat war nun verarmt.

Was George Orwell schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts geschrieben hatte, wurde nun Tatsache. In einigen Jahren würde eine globale Weltwährung entstehen und die gegenwärtigen provisorischen Währungen ablösen. Die totale Kontrolle würde Wirklichkeit. Gesteuert durch den Chip würde der so verhasste freie, autarke und individuelle Mensch endlich abgeschafft und von globaler Intelligenz gesteuert. Dem Teufel sei Dank!

Dein Verweigern des Chips brachte dich nun in eine schwierige Situation. Und der Traum wurde allmählich unbequem. Der Schweiss rann dir von der Stirn. Du müsstest mit deiner Lebensgefährtin das Haus, welches mit keinerlei Schulden finanziert wurde und dir allein gehörte, verlassen, wenn du diese Steuer nicht zahlen würdest. Und Grundstück und Haus wurden vom Staat enteignet. Gut, dass du nun noch den kleinen Anhänger und das Auto hattest. Aber leider kein Benzin mehr, um damit zu fahren…“

«Schöne neue Welt», dachtest du – und erwachtest aus diesem bösen Traum, um etwas zerknirscht zur Arbeit zu gehen.
Und wenn sie nicht gestorben sind (deine Freunde), so lachen sie heute noch…

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Systemwechsel – Aber wie?

Gedanken zur gegenwärtigen Weltlage

von Urs Weth

«System»: Was ist das eigentlich?

Immer wieder wird im Zusammenhang mit verschiedensten Themen vom «System» gesprochen. Es gibt «Systembefürworter» und «Systemgegner». Was bedeutet dieses merkwürdige «System» für mich persönlich? Wo sehe ich Schwierigkeiten und Probleme damit?

Der Begriff «System» ist ein allgemeines und nichtssagendes Wortgebilde. Dahinter verbergen sich viele Meinungen und Ansichten. Vom «Verschwörungstheoretiker» bis hin zum Anhänger einer «freien» Marktwirtschaft und zu anderen, «systemrelevanten» Genossen, lassen sich alle Schattierungen von Weltanschauungen erkennen. Als System «wird allgemein eine Gesamtheit von Elementen bezeichnet, die miteinander verbunden sind und dadurch als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können, als strukturierte systematische Ganzheit» (Wikipedia).

Im genannten Kontext muss man den spezifischen Fachbereich, der in der Regel kritisiert wird und hier angesprochen ist, herausschälen: Er hängt im Wesentlichen mit Finanzen, Wirtschaft und Handel zusammen. Die damit zusammenhängende politische Ausrichtung ist eine Folge der erstgenannten Bereiche.

Also ein Leben ohne Geld anstreben?

Es geht also hauptsächlich ums Geld. Das «System» in der so kritisierten Form hängt in erster Linie mit dem Finanz-«System» zusammen. Um hier zu mehr Klarheit zu kommen, muss man in den sauren Apfel beissen und sich mit Geld beschäftigen. Selbst systemkritische «Geldverweigerer» sind nicht ausserhalb dieses kritisierten Systems. Sie verlagern das Problem lediglich auf andere Menschen, indem sie von ihnen profitieren, bei ihnen kostenlos essen und wohnen können usw. Auch wenn dafür eine Gegenleistung in Form von Arbeit abgegolten wird, ist es dennoch kein Austritt aus dem System. Der Gönner, Freund oder Helfer ist seinerseits auf Geldeinnahmen angewiesen, um diesen Dienst verrichten zu können.

Einzelne können sich im Grunde nie aus dem heute allgegenwärtigen Finanzsystem ausklinken, selbst wenn sie dies mit der ehrlichsten Absicht anstreben. Es stehen immer systemeingegliederte Helfer im Hintergrund, wenn sich solche Einzelne in die Systemverweigerung begeben. Diese Einsicht ist, ich gebe es zu, nicht gerade hoffnungsvoll. Sie zeigt an, wie sehr wir im Netzwerk verflochten sind. Diese Verflechtung kann niemals Anlass für echte Hoffnung auf Freiheit geben. Zumindest was die äussere Freiheit anbelangt. Die innere lasse ich vorläufig einmal beiseite. Ebenso, ob sie dem Frieden in der Welt dienen könnte, wie es manche Diktatoren und Herrscher verkündigen.

Die Grundfrage

Die Grundfrage lautet, wie ich mich persönlich zu einem solchen System stelle und welche Konsequenzen ich aus der Erkenntnis allfälliger Urteile für mein Leben ziehen möchte. Als darin eingebundener Mensch kann ich natürlich die durchaus berechtigte Haltung haben: Es ist wie es ist, also lass ich es wie es ist. Es steht nicht in meiner Macht, mich auszuhebeln, also ist es besser, ich stelle mich positiv dazu und suche mich darin möglichst frei und adäquat zu entwickeln. Es ist keineswegs ein zu tadelnder Weg. Die meisten Menschen kommen nicht einmal an den Punkt dieser Einsicht. Dadurch werden sie noch viel stärker als Herdentier von den Marktkräften getrieben.

Will man diese Kräfte verstehen, muss man an deren Grundgesetze herantreten. Daran anschliessend müsste zwingend eine «Geschichte des Geldes» folgen. Sie würde erst dokumentieren, welche Mechanismen und Triebe hinter dem ganzen Aufwand der Monetarisierung stehen. Und, es muss betont werden, es geht zunächst immer nur um die materielle Seite der Frage. Natürlich kann es für einen spirituell ausgerichteten Menschen etwas seltsam anmuten, dass man sich überhaupt auf diese Fragen einlassen möchte. Als «Doppelbürger» zweier Welten, einer materiellen und einer geistigen, fühle ich mich persönlich verantwortlich, dem mit einem Bein in diesem Getriebe stehenden Anteil in mir Rechnung zu tragen. Dieser Welt ich gehöre ich an und es lenkt und trägt mich wesentlich durch mein Leben. Damit stosse ich letztlich auf die Frage des Geldes, als dem eigentlichen Motor aller materiellen Belange. Es ist ein nicht unwesentlicher, ja sogar herrschender Faktor.

Kleine Geschichte von Maximilian

Versetzen Sie sich einmal zurück ins Jahr, sagen wir mal 1642*. Lautes Marktgeschrei. Viele Menschen, die sich um die Stände drängeln. Da gibt es fast alles, was der Mensch dieser Zeit gebraucht hat: vom Schnürsenkel bis zur Lederschürze, vom Obst, über Gemüse, Fleisch, Fisch bis hin zu Werkzeugen. Messerschleifer bieten ihre Dienste an und Fahrende führen ihre wundersamen Künste auf. Mitten unter diesen Menschen sind Sie. In einem kleinen Beutel, den Sie eng bei sich tragen, haben Sie ein paar Gold oder Silbertaler versteckt. Sie kaufen dieses und jenes ein, das Nötigste halt, was Sie für die nächsten Tage brauchen und machen sich wieder auf – zu Fuss meistens – um zu ihrem bescheidenen Häuschen zu gelangen, wo die hungrige Familie schon wartet. Aber unterwegs müssen Sie durch einen dunklen Wald gehen. Und obwohl es oft gut gegangen ist, soll es diesmal anders kommen: Sie werden von zwei Räubern überfallen, die ihnen ihr ganzes Hab und Gut abnehmen. Nebst den Waren sind dies auch die verbliebenen Goldmünzen oder Silbertaler!

Diese Szene war in jener Zeit nicht ungewöhnlich. Es gab viele Räuber. Und man tat gut daran, achtsam zu sein, wenn man durch die Lande reiste! Dies war auch in jener kleinen Stadt nicht anders. Aber zu der Zeit wohnte da ein schlauer Geschäftsmann. Der war von Beruf Goldschmied. Sein Name war Maximilian. Eines Tages trat er vor das Volk auf dem Marktplatz und alsbald standen schon sehr viele Leute um ihn herum um seinen Gedanken zu folgen. Maximilian hatte nämlich die Idee, dass alle Leute, die dies möchten, zu ihm kommen wollten, um ihr Gold und Silber sicher aufzubewahren. Der Goldschmied hatte ein grosses Haus mit dicken Mauern und darin hatte er sich aus festem Stahl Tresore bauen lassen, genug gross, um alles Gold und Silber der Bewohner dieser Stadt darin zu aufzubewahren. Aber die Bewohner brauchten ja ihre Münzen um zu zahlen! Wie sollten sie darauf verzichten? Dazu hatte Maximilian sich folgendes ausgedacht. Jeder, der ihm sein Gold oder Silber brachte, bekam dafür einen Schein, der beglaubigte, dass er oder sie rechtmässige Besitzer seines Goldanteiles war. Auf dem Papier standen der Name, das Datum der Einlagerung und der Betrag als Gegenwert des Edelmetalls.

Mit diesen Scheinen konnte nun jeder Bürger bezahlen! Statt die schweren Münzen mit herumzuschleppen, hatten sie nun nur noch einen oder mehrere Papierscheine! Die Idee hatte so schnell Erfolg, dass alle begeistert dabeiblieben. Sie wussten ja, dass sie ihr Gold oder Silber jederzeit abholen konnten, wenn sie dies nur wollten. Dieser Gedanke blieb in den Köpfen haften. Aber wozu das schwere Zeug mitschleppen, wenn der Schein doch ebenso viel Wert besass!? Zudem hatte dieser Schein noch einen grossen Vorteil. Jeder Bürger bekam obendrein am Jahresende noch einen Zusatzschein für die Lagerung der Münzen und Barren ausgestellt! Da musste man doch einlenken! Zwar konnten auch diese Scheine gestohlen werden, aber das transportieren und verstecken ging doch viel einfacher als vorher.

Dies war sozusagen die Geburt des Geldes! Denn nichts Anderes war Geld am Anfang, als der Gegenwert eines diesem zugrundeliegenden Wertes, meistens in Form von Gold! Natürlich hob bald niemand mehr sein Gold ab! Es blieb fortan in Verwahrung von Maximilian, der so zu der ersten Bank wurde, die es gab! Tage, Wochen, Monate, Jahre lag dieses Gold einfach so da! Es lag da in dunklen Tresoren und wurde von niemandem mehr begehrt! Die Zeit verging. Und Maximilian kam wieder eine grossartige Idee! Wenn doch sowieso niemand dieses Gold und Silber mehr abholte, so konnte er doch auch mehr Scheine ausgeben, als Gold und Silber gelagert war! Die Tatsache, dass plötzlich ALLE ihr Gut wieder abholen würde, sank praktisch gegen Null. Und so kam es, dass auch niemand bemerkte, was Maximilian tat. Denn er alleine hatte die Kontrolle über den Gold- und den Geldbestand! Er vergab Kredite! Er füllte Scheine aus, ohne dass ihm jemand dafür Gold zum Lagern bringen musste! Dafür musste der Geldleiher ihm Zinsen zahlen. Und die wundersame Geldvermehrung nahm seinen Lauf.

Alsbald waren Jahrzehnte vergangen. Alles funktionierte bestens und der alte Maximilian übergab das Geschäft seinem Sohn. Dieser war mindestens so gewieft wie er und gründete immer mehr solche Häuser, die er von nun an «Bank» nannte. Längst waren die Scheine viel mehr geworden als das gelagerte Gold! Das Verhältnis stieg alsbald in horrende Höhen und keiner dachte mehr daran, dass früher der Gegenwert gegolten hatte. Man vergass Gold und Silber vollkommen.

Aber nach dutzenden von Generationen war man immer noch bei diesen Geldscheinen geblieben. Und der Betrug damit blieb aufrecht. Mit der Erfindung der digitalen Technik, ergaben sich plötzlich ganz neue Dimensionen! Denn von nun an, war es möglich, dieses Papier, genannt Geldscheine, lediglich in Zahlen umzuwandeln! Ein nächstes Zeitalter war angebrochen!

Das «System» hatte sich verselbstständigt. Keiner konnte es mehr aufhalten! Gold und Silber konnte man zwar noch kaufen, aber ohne Rücksicht nehmen zu müssen auf das reale Vorkommen des physischen Metalls! Dazu erfand man besondere Finanzinstrumente und nannte sie «Futures», «Hedge-Fonds» oder «ETF» usw. Von nun an wurde «gehebelt» und «leer verkauft». Das heisst, man konnte etwas kaufen oder verkaufen, was es gar nicht gab! Welch wundersames Instrument für Anleger und Spekulanten. Dadurch sanken die realen Preise oder sie stiegen zumindest nicht in dem Mass, wie man dies erwarten musste aufgrund von Angebot und Nachfrage. Diese beiden spielten eigentlich keine Rolle mehr bei solchen Finanztechniken. Alles wurde zu Papier und dann zu virtuellen Zahlen gemacht! Die Geldmenge stieg in schier unglaubliche Höhen, weil nun sogenannte «Notenbanken» jede Bank mit Zahlen und Geld beleihen konnte. Ja es kam sogar der Tag, an dem die Notenbanken den Banken sogar noch Geld dafür zahlte, dass sie bei ihnen Geld bezogen, sogenannte «Negativzinsen»! Man befand sich quasi in einem Schlaraffenland, wo das Geld auf den Bäumen wuchs – aber leider nicht für alle Menschen.

Währenddem die einen so hantierten und hebelten, was das Zeug hielt, schufteten die anderen sich schier zu Tode um wenigsten Hartz 4 zu kriegen! Viele gingen zu Grunde, krepierten jämmerlich. Es gab Orte auf dieser Welt, wo die Armut so gross wurde, dass sich die Menschen nicht einmal mit einem Jahreseinkommen die Schuhe kaufen konnten, die sie für die sogenannte «westliche Welt» nähten! Die Maximilians und seine Neffen, Enkel, Urenkel und was noch alles, florierten mit den gehebelten Geldern in stinkigen Geschäften. Es kam auch vor, dass der eine oder andere Präsident von Amerika wurde oder sonst eine hohe Position innehatte. Der Krake breitete sich leider nur allzu leicht aus. Und kaum meinte man, einen Tentakel erledigt zu haben, wuchsen zwei, drei, ja tausende andere nach! Inzwischen hatten sich die Menschen aber so sehr daran gewöhnt, dass kaum mehr einer aufmuckte oder widersprach. Es herrschte so eine Art «Bewusstseinstrübe» im Land und die meisten gaben sich damit zufrieden, wenn sie ein kleines «Schäfchen» zu ihrem Nutzen nach Hause tragen konnten. Sich das eine oder andere leisten zu können, darauf waren sie stolz. Der Staat, der ja nur allzu sehr um das Wohl der Bürger besorgt war, schüttete hin und wieder kleine Zückerchen über das lechzende Volk und konnte es damit wieder beruhigen – bis zur nächsten Wahl. Danach verblasste alles wieder für eine lange Zeit.

Und wenn sie nicht gestorben sind, scheffeln sie auch heute im Jahr 2017, immer noch schlafend ihre kleinen mühevoll verdienten Freudenschätze und überlassen das grosse Ganze gern den Verwandten Maximilians, die es langsam aber sicher zu Tode richten.

*Diese Zahl soll fiktiv stehen und hat keine geschichtliche Relevanz.

Geldgeschichte

Damit bin ich unweigerlich auf die Grundimpulse der Geldwirtschaft gestossen. Wir alle kennen einigermassen den Verlauf in der Geschichte: Tauschgeschäfte, Münzen, dann Papiergeld, dann Plastikgeld und schliesslich «virtuelles Geld» (Bitcoin und Co.). Tendenz weiter hin zur Bargeldabschaffung. Der ganze Weg zeigt eine Entwicklung vom physischen ins digitale, virtuelle. Etwas Materielles, Physisches, was mit dem Handel verbunden ist, wird seltsamerweise immer immaterieller, wenngleich auch nicht geistig! Dabei sind die Gründe der Banken und Notenbanken durchaus plausibel: Verringerung der Kriminalität, Einbindung und Verhinderung des Steuerbetrugs und anderer Betrugsformen. Kann dem Einzelnen nur recht sein, möchte man gerne einlenken.

Gleichzeitig wird aber die Abhängigkeit von dem, was ich anfangs «System» genannt habe immer grösser und rigoroser. Datenspeicher in eingebauten Chips unter der Haut sind nicht mehr so weit entfernt wie auch schon. Solches kann durchaus Realität werden. Sogar Bestrebungen von biologisch in die Hautzellen eingebundenen Datenbanken sind in Erforschung. Dahin also gehen die Bestrebungen. Und spätestens bei diesen Aussichten gerät mein vorher geschriebenes Votum vom: «Es ist wie es ist…» ins Wanken. Nur wird es zu jenem Zeitpunkt, wo solches, in nicht allzu ferner Zukunft Alltag sein wird, zu spät sein das Ganze abzuwenden.

Möglicherweise ist es auch heute schon zu spät. Es ist vielleicht schon sehr lange zu spät! Das Ganze hat in der Tat, so scheint es, «System»! Was ist die «Aufgaben-, Sinn- oder Zweckgebundene» Intention dahinter, so fragt man sich? Hat einfach nur eines das andere ergeben und ist sozusagen ein «Zufalls-System» – oder? Ja, oder? Keine Angst, ich werde nun nicht der Verschwörungstheoretiker-Gilde beitreten. Es geht ja niemals um Verschwörung oder Nicht-Verschwörung, sondern es geht um Erkenntnis und Wahrheit.

Zweiklassengesellschaft

Die Essenz der Sache ist die Freiheit! Die individuelle und persönliche Freiheit jedes Menschen, sich geistgemäss und (Lebens-) sinngemäss so zu entwickeln, dass er oder sie sich auch im innersten Kern mit der eigenen Lebensaufgabe verbinden kann. Wenn ich auf mein persönliches Leben hinschaue, muss ich durchaus einige Einschränkungen diesbezüglich machen. Der Motor, das treibende Motiv waren lange Zeit in meinen Jugendjahren, aber auch später und immer mal wieder, Geldsorgen. Die Sorge nach dem Lebensunterhalt beschäftigte und trieb mich in so manche unliebsame Entscheidung. Und sind wir ehrlich: Geht es nicht den meisten Menschen ähnlich? Sieht jeder auf seine Biografie zurück, so wird er oder sie heutzutage wohl ähnliche Erfahrungen konstatieren müssen. Selbst wenn jemand von Haus aus sehr reich ist, so drehen sich die Fragen dennoch sehr oft ums Geld, wenn auch in der Form, dass er ein Polster hat, was ihm oder ihr ermöglicht, NICHT daran denken zu müssen. Ist das freier, kann man sich fragen?

Im Verlauf der Geschichte war das natürlich immer so, zumindest wenn man zurückschaut in die vergangenen Jahrhunderte. Auch bei den Römern, den Griechen usw. gab es schon eine Zweiklassengesellschaft; gab es Herrschende und gab es Sklaven. Ist das einfach menschliches Schicksal? Muss man das hinnehmen bis in alle Ewigkeit? An diesem Punkt beginne ich über Strategien nachzudenken, die uns hinausführen könnten in eine freiere Welt im wahrsten Sinn. Schaut man in der Geschichte zurück, so waren es (seltsamerweise muss man sagen), immer nur Wenige, die Macht an sich reissen wollten und konnten. Die Mehrheit wollte nur in Frieden leben. Das ist deshalb seltsam, weil es doch eigentlich nach dem Willen der Mehrheit gehen sollte. Und meistens, zumindest in einer echten Demokratie, ist es auch so. Doch die Realität sieht eben ganz anders aus. Schauen Sie sich nur einmal die Tagesschau an. Jeden Tag dasselbe, unaufhörliche Lied: Leiden, Krieg, Zerstörung, Vernichtung, Drohung. Und was die Demokratie anbelangt, so wird man nur zu oft versteckte Zwänge finden, die zum Abstimmungsurteil führen können. Zwänge, die nicht unbedingt von bestimmten Menschen ausgehen, sondern von Fakten, Situationen, Manipulationen.

Also bleibt nur Verzweiflung?

Dies alles scheint kein Ende zu nehmen. Da kann Verzweiflung aufkommen. Wut bestenfalls, Resignation schlimmstenfalls. Hier endet mein Vortrag über das «System». Es muss konstatiert werden: dieses «System» ist kein menschliches, sondern ein System der Macht. Eben weil es nicht die grosse Masse ist, die das Gemeinwohl darin vorantreibt, sondern die Fragen nach Konzentration des Geldes als dem grössten Machtfaktor. Und das kann am besten erreicht werden, wenn dieses Geld virtuell geworden ist. Dies ist bestimmt keine anmassende Behauptung, sondern eine sehr sachliche und realistische. Geben Sie bei Google z.B. den Begriff «Bargeldabschaffung» ein, dann bekommen Sie hunderte, ja tausende von Einträgen von grossen Bankinstituten, von der EZB, von der FED und wie sie alle heissen, mit durchaus konkreten Bestrebungen in diese Richtung. Das grösste Problem scheint nicht die Frage nach einem «Ja oder Nein» zu sein, sondern nach dem «Wie».

Weil dies kein Vortrag über die Mechanismen der Finanzwelt sein soll, sondern einer über die Bewusstseinsentwicklung jedes Einzelnen, möchte ich Absehen von weiteren Details, die mir aber durchaus bekannt sind, zumindest im Wesentlichen. Ich kenne das Problem der Aufhebung der Golddeckung in den 70er Jahren unter der Regierung Nixon und anderen Protagonisten, das der Geldmengenerhöhung und der Schulden (Todes) Spirale, möchte ich sagen, welche den Wert des Geldes schleichend vernichtet usw. Aber das alles soll jetzt nicht im Zentrum meiner Gedanken stehen und deshalb mache ich nun einen Schwenker zurück zum Anfang.

Existiert ein «Gottmensch» in uns?

Die Abstecher in die Frage der Finanzen und des Geldes waren notwendig, um wieder zurückzukehren an die Grundfrage; dem «Wie verhalte ich mich persönlich» in dieser Entwicklung, ohne Anarchist zu werden, ohne ein Gesetzesbrecher zu werden oder ein Totalverweigerer oder gar Suizid zu begehen. Gibt es Möglichkeiten, sich quasi dennoch «einzubringen»? Und hier sind nicht irgendwelche Finanzstrategien gemeint, wie der Kauf von physischen Edelmetallen usw. um dem Wertschwund des Geldes entgegenzutreten, sondern Fragen des Bewusstseins. Es sind also geistige Lebensstrategien, wenn man diese so nennen will, die mich zur Erkenntnisbemühung hinbewegen.

Konkret: Soll man sich z.B. den Mechanismen der Behörden anpassen und sich von Finanzgebern wie Krankenkassen usw. leiten und zwingen lassen, um wie in meinem Fall, die Anerkennung als Therapeut nicht zu verlieren und damit auch auf gewisse (möglicherweise lebensnotwenige) Gelder zu verzichten? Auf dieser Ebene spielen sich die greifbaren und alltäglichen Fragen ab, mit denen man sich auseinanderzusetzen hat. Sie beginnen ja im Leben schon sehr früh, zum Beispiel mit der Schulpflicht, der Steuerpflicht, der Kassenpflicht, der Fortbildungspflicht, der Meldungspflicht u.v.m. Diese Verrichtungen haben einen gemeinsamen Nenner: die Kontrolle. Es sind Instrumente, die es ermöglichen, alles Tun und Lassen zu kontrollieren und – wenn nötig – strafende Massnahmen zu ergreifen, mich auf den «rechten» Weg zu bringen. Mein Handeln wird dadurch eingeschränkt in vielen Bereichen des Lebens.

Und hier wird man sich am zentralen Punkt der ausgegangenen Frage befinden. An einem Punkt, wo auch die ganzen Diskussionen nach Gesetzen usw. beginnen. Das Fazit ist: Man kann, ja darf den Menschen nicht unbeaufsichtigt handeln lassen! Er ist ein Tier. Er könnte schlechte Absichten haben, was ja durchaus eine berechtige Haltung ist! Im Grunde vereinigt sich hier auch die Frage nach uneingeschränkter Autonomie, uneingeschränktem Handlungsspielraum! Ist so etwas, wie «moralische Phantasie» auf der Ebene der «Intuition» überhaupt möglich, ja überhaupt nur denkbar? Die Frage, wie sie von Rudolf Steiner in der «Philosophie der Freiheit» aufgegriffen wird, verlangt einen anderen Menschen als den, welchem wir in unserem Alltag begegnen! Eine Art «Gottmensch» in uns, wie Nitzsche ihn nennt! Existiert dieser «Gottmensch»? An diesen Punkt kommt man bei konsequenter Verfolgung der einleitenden Frage, wenn man sich der Bewusstseinsentwicklung hinwendet.

Aberglaube einer höheren Macht

Es muss aus der ganzen Entwicklung heraus geschlossen werden, dass wir zwar ganz gerne an diesen «Gottmenschen» glauben möchten, ihm aber die Herrschaft gar nicht gerne überlassen! Wir beten vielleicht zu einem Verwandten von ihm, indem wir ihn «Gott», «Allah», «Buddha» oder anders nennen und vertreiben ihn quasi aus dem Paradies (d.h. aus sich selbst!). Die immer grössere Verflechtung von Regeln, Richtlinien, Strukturen und Gesetzen lässt darauf schliessen, dass dieser Übermensch in uns entweder nicht existieren kann, oder dass wir immer entfernter von ihm sind. Die Kirchen stellen ihn irgendwo auf einen Sockel oder in den Himmel, hinter die Wolken oder auf den Mars, jedenfalls möglichst weit weg von uns selbst. Aber was wird dann aus den grossen spirituellen Lehren, wenn wir uns immer weiter von uns (ihm) entfernen.

Es bleibt die Frage zurück nach dem Wiederfinden dieses höheren Menschen in uns. Ein Wesen, welches autonom und doch sozial ist, welches individuell und doch allumfassend ist, mit allem verbunden und ewig. Ist dies Aberglaube? Jeder, der die Existenz einer höheren, geistigen Wesenheit (in uns, in sich) als Aberglauben empfindet, kann sich nicht aus dem Dilemma lösen, weil er ausgesondert ist. So kann es keine Freiheit geben! Nur diese Erkenntnis hilft uns nun weiter auf dem Weg. Wären wir alle Engel, bräuchte es keine Gesetze und keine Kontrolle mehr. Die Tatsachen sehen natürlich anders aus. Also wie jetzt: Soll ich mich selbst dafür einsetzen, dass diese Kontrolle grösser und grösser wird. Daraus ergibt sich dann eines Tages dieser «Gottmensch», quasi aus dem Zwang heraus, von alleine. Man muss ihn zum Glücke zwingen! Die Strafe macht erst das vernünftige Kind! Sind dies die Maximen einer Rechtsphilosophie? Muss man in diesem Sinne mitwirken?

Jeder Mensch will autonom sein

Ich glaube kaum, dass die genannten Thesen ein probates Mittel sind. Was in einer guten Pädagogik schon längst klargeworden ist, scheint bei den meisten Gesellschaften noch weit entfernt zu sein. Nämlich, dass man unter Druck das genaue Gegenteil erreicht! Das Kind wird sich Strategien entwickeln, wie es die Strafe umgehen kann und so zu einem guten Mitbürger werden, der sich nicht erwischen lässt. Damit einher gehen dann auf der Gegenseite die zunehmenden Massnahmen, um der Kriminalität vorzubeugen. Nur wird die Sache, auch in der Gesellschaft, so nur immer schwieriger! Im Grunde will jeder Mensch die Würde und Anerkennung seiner Autonomie! Dem muss Rechnung getragen werden. Der gute Erzieher tut dies, indem er dem Kind in Liebe einen Freiraum zur Entfaltung lässt, ohne es zu zwingen. Dasselbe braucht doch die Gesellschaft. Jeder Mensch will so behandelt werden! Stattdessen wird das Misstrauen, das Missverständnis immer grösser. Daraus erwachsen Feindseligkeit und Missgunst. Dies treibt den Staat dahin, den Gürtel immer enger zu schnallen! Die Schraube immer mehr anzuziehen. Jeder ist im Verdacht. Also muss auch jeder kontrolliert werden. Und wenn die Sicherheitslücken geknackt werden, weil diese Massnahmen potenzielle Täter dazu verleiten, dann müssen daraus halt noch rigorose Gesetze erfolgen.

Systemwechsel – aber wie?

Das alles spricht für einen Systemwechsel. Man möchte doch eine Gesellschaft reifer, mündiger Menschen. Nicht eine solche mit lauter potenziellen Mördern auf der einen Seite und den ewig Bedrohten auf der anderen Seite. Nicht eine Welt mit immer mehr Einschränkungen, Gesetzen und Konventionen, sondern eine freie, mündige, sich selbst regulierende. Das wäre doch das «goldene Zeitalter» von welchem viele Menschen träumen. Aber was heisst mündig? Wie kann eine Gesellschaft überhaupt mündig werden. Ohne Kontrollzwang. Authentisch. Dass ein Einzelner vielleicht irgendwie dazu in der Lage ist, vermögen viele nachzuvollziehen. Aber wie eine ganze Gesellschaft?

Und was kann jeder Einzelne dazu beitragen? Indem er mithilft, noch mehr Regeln, Richtlinien, Mauern zu bauen? Das Gegenteil müsste doch der Fall sein! «Aber, wenn du keine Gesetze, keine Regeln, keine Kontrolle mehr hast, dann gibt es nur noch Chaos, Elend! Jeder versucht den anderen zu betrügen, über den Tisch zu ziehen. Und du hast keine Mittel mehr in der Hand, diesem Tun einen Riegel vorzuschieben!» Genau dies wird wohl der Fall sein, wenn wir von einem Menschenbild ausgehen, das dem Tier gleicht oder – noch schlimmer – dem Teufel oder Tyrannen. Nichts von «Gottmensch»! Der Mensch, ein unverbesserlicher, triebhafter und rachsüchtiger, machtgieriger Zombie. Gesteuert von einem gewissenlosen Gehirn, in dem ein sogenanntes «Ich» steckt, einem Triebtäter gleich, der nur auf den nächsten Augenblick wartet, um seinen Mitmenschen zum Eigenvorteil eins auszuwischen. Ist das unser gesellschaftlich geprägtes Menschenbild? Fast möchte man es meinen. In Wahrheit sind es zwei Aspekte, die in uns stecken, zwei Teile, die miteinander ringen und kämpfen. Wir sind eingespannt in zwei Machtbereiche gewissermassen. Das Dritte ist die Kraft, die sich darin einreguliert, einpendelt und versucht, den eigenen Lebensrhythmus zu finden. Weder das eine, noch das andere können als «Ich» bezeichnet werden, sondern einzig und alleine diese Mittekraft, die regulierende, ausgleichende Kraft kann als solches empfunden werden.

«Moralische Phantasie»

Der Systemwechsel: Nun ist er religiös und philosophisch geworden. Aus dem Geldproblem und der egozentrischen Machtgier wurde eine Frage des Gottmenschen, einer höheren Kraft im Menschen, die ausserhalb jeder religiösen Dogmatik steht. Der Angelpunkt jeder Entwicklung bleibt am eigenen Weg hängen. Dort, wo jeder in seinem Innersten die «moralische Phantasie» entfalten könnte. Aus dieser Intention heraus muss jeder Schritt zurück ins Leben und in all seine Bereiche erfolgen! Deswegen ist der Begriff «System» unpassend geworden. Wir müssen ihn revidieren! Die Selbstregulierung des Menschen passt in kein Schema! Es ist eine individuelle Angelegenheit mit dem Ziel einer geistigen Gemeinschaft geworden.

Es gibt viele Systemideen, viele Konzepte, Ideen, Pläne, wie man quasi eine neue Weltordnung schaffen könnte. Manche haben gute und durchaus edle Absichten, andere richten ihr Augenmerk kaum in diese geistige Dimension hinein, einige bleiben ganz auf der materiellen Ebene stehen, ohne höhere Absichten zu hegen. Keine dieser Systeme wird passend sein, egal wie sie heissen und egal welchen moralischen Ansprüchen sie genügen mögen: Denn sie alle möchten individuelle Gesetze zu globalen Gesetzen machen. Letztlich kommt alles darauf an, ob jeder Mensch in sich den Weg findet in einen allesverbindenden Raum. Und dieser Weg führt über jedes egozentrische Verhalten hinaus.

Was treibt uns an?

Doch was treibt mich, uns an, einen solchen Weg einzuschlagen? Bequem ist er ja nicht! Er verlangt viel Selbstdisziplin und eine gesunde Fähigkeit, sich selbst zu beobachten. Wie viele Menschen würden sich dazu bereit erklären? Sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir alle Hoffnung begraben müssen? Liegt es im menschlichen Bemühen, sein Bewusstsein zu erweitern, immer wieder und mit stetem Fleisse? Wenn ich in die Welt schaue, durch den «Marktkauf» gehe und die Massen beobachte, kommen mir Zweifel, ob meine Anliegen auch nur bei wenigen dieser Menschen Anklang finden würden. Ob sie mich überhaupt verstehen? Vielleicht würden sie mich höhnisch verlachen oder verachtend schauen, mich beiseitestossen und verständnislos an mir vorbeigehen, all diese Menschen mit den überfüllten Einkaufswagen. Sie würden kaum einen Blick auf mich werfen, wenn ich am Boden sitzen würde und ihnen meine Hand entgegenstrecken würde.

Jeder geht seinen Weg. Eigennützig und unnachgiebig. Und dieser Weg scheint nur eine Richtung zu kennen: die Optimierung der persönlichen Lebensverhältnisse. Die Einsparung der Mehrwertsteuer im grenznahen deutschen Einkaufszentrum ist oberstes Gebot oder der vorteilhafte Eurokurs. Sollen die anderen schauen, wie sie zurechtkommen, Hauptsache mir geht es gut. Ist dieses Bild zu düster? Finden Sie, dass ich mich täusche? Wie soll die Welt sich verändern, wenn der Einzelne nicht dazu bereit ist, sich für das Wohle der Gemeinschaft einzusetzen? Wenn jeder seinen eigenen Weg verfolgt?

Schon tausende von Jahren haben «Eingeweihte» oder Menschen mit grösserer Weitsicht versucht, dem Suchenden diese Dinge einzupflanzen. Und dennoch sind wir heute an einem Punkt angelangt, der sehr kritisch ist.

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Vom Wesen der Heilung

Heilung

„Heilsam ist nur, wenn in der Menschenseele sich spiegelt die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.“

Dieser Spruch Rudolf Steiners wird gebetsmühlenartig in tausenden von anthroposophischen Institutionen in der ganzen Welt, an vielen Sitzungen, Arbeitsgruppen usw. gelesen. Wie viel darin steckt, wird sich kaum jemand bewusst, der nicht in der Lage ist, die volle Wirksamkeit dieser Aussage daraus herauszulesen. Betreten steht man davor. Dabei geht es wohl um etwas Wesentliches, wenn nicht um das Wesentlichste der anthroposophischen Geisteswissenschaft.

Heilen als innerer Impuls

Die Ausschliesslichkeit, mit der Rudolf Steiner dieses „nur“ hinstellt, ist es, was betroffen macht. Heilsam ist also etwas NUR dann, wenn in der Menschenseele sich spiegelt die ganze Gemeinschaft. Was ist denn dieses Spiegeln? Was spiegelt sich? Doch nur die Wahrheit, die absolute Wahrheit! Oft kommt sie verzerrt daher, zum Beispiel, wenn sich etwas im welligen, gekräuselten Wasser spiegelt. Aber dennoch ist es NUR das, was schon IST, was sich spiegelt. Dass es gewellt oder gekräuselt erscheint auf der Wasseroberfläche liegt nicht am sich spiegelnden Objekt, sondern am Empfänger, dem Abbildenden sozusagen.

Übertragen auf die Gemeinschaft kann man gewiss sagen, es ist die Wahrheit dieser Gemeinschaft, die sich im Einzelnen spiegeln soll. Die Wahrheit ist das All Eine, etwas Übergeordnetes, nenne man es „Gott“ oder anders. Es geht also um das Göttliche im Menschen. Dieses Göttliche lebt in jedem Menschen gleichermassen als Wahrheit. Und diese Wahrheit spiegelt sich in jedem Einzelnen. Sie ist sowohl in meinem Mitmenschen, als auch in mir gleichermassen wirksam.

Zugang zur inneren Quelle

Nur der Zugang zu dieser Quelle des All Einen wirkt heilsam. Dieses Ausschliessliche, was Rudolf Steiner in dem kleinen NUR betont – denn es ist sicher kein Zufall oder eine unbeabsichtigte Floskel, die sich darin ausdrückt – ist sehr bedeutsam. Es zeigt eben auch, wo Heilung NICHT stattfinden kann! Überall wo diese Quelle des All Einen nicht Zugriff hat in die Taten der Menschen, findet KEINE Heilung statt. Was findet denn dort statt? Und wie merkt man, dass man den Zugriff hat oder nicht? Dies sind die wichtigsten Fragen für die Therapie, für die Therapeuten, aber auch für alle, die sich mit Menschen beschäftigen und den Anspruch haben, heilen zu wollen.

Alles Wissen, alle Erfahrung, die wir im Leben anhäufen und ansammeln, bilden so etwas wie einen kleinen Kosmos, der sich dem Grossen gegenüberstellt. Es ist ein individueller Kosmos. Es ist der kleine Himmel ähnlich dem Himmel, der ein Kücken hat, wenn es in seinem Ei drin sitzt. Dieser Himmel ist nichts anderes, als die Eischale! Aber das Kücken denkt (wenn es denken könnte), das ist meine Welt! Das ist alles, was es gibt. Erst in dem Moment, wo es diese Schale durchbricht, sieht es eine neue, andere Welt.

Lernprozesse und Wissen

In einem ähnlichen Zustand befindet sich der normale Alltagsmensch. Nur dass diese „Schale“ nicht so offensichtlich ist. Sie ist gewoben aus eben diesen Erfahrungen und dem daraus resultierenden Wissen. Dieses Wissen ist sehr wichtig! Das kleine Kind erfährt irgendwann, dass eine Herdplatte auch dann heiss sein kann, wenn man es von aussen nicht sieht. Durch die Erfahrung des Berührens wird diese Tatsache überdeutlich und eindrücklich erlebbar. Dieses Kind wird es nicht ein zweites Mal tun. Es hat aus der Erfahrung gelernt. Das Lernen ist verbunden mit Gedanken, die man sich im Nachhinein über die erlebte Situation gemacht hat. Wenn nun eine neue, ähnliche Situation auftritt, wird es vielleicht die Hand erst ein paar Centimeter über der Platte halten, um langsam abzuspüren, ob die Platte noch heiss ist oder nicht. Das Kind wird aus diesem Lernprozess heraus vorsichtiger. Der Gipfel dieser Art von Wissen ist die Weisheit, die aus Klugheit resultiert.

Und so gibt es selbstverständlich in einem Menschenleben Millionen von Eindrücke, die man „lernt“. Das Erfahrene wird konserviert und „abgespeichert“. In manchen Fällen ist das gut, in anderen weniger gut. Man stelle sich vor, wie wir Autofahren würden, wenn wir uns jedes Mal überlegen müssten, wo das Gaspedal, wo die Kupplung und wo die Bremse ist! Das wäre natürlich fatal! Die Handlungen werden durch Wiederholung automatisiert oder besser „einverleibt“. Dies geschieht im „Ätherleib“.

Spiegel in der Gemeinschaft

Was also zu unserem Besten dient, indem es zur Routine wird, ist andererseits auch eine Klippe, eine Hürde. Durch das Konservieren, schaffen wir einen Mantel um uns herum, der die Erfahrungen ihrer Reinheit entzieht. Und dies wiederum bewirkt, dass wir uns im Laufe eines Lebens wie ein Kokon einhüllen in unsere eigene Welt, die Welt unserer persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse. Daraus bilden wir unser Gedankenleben, bilden unsere Vorstellungen. Danach richten sich all unsere Gefühle und Handlungen. Das Fatale daran ist nicht, DASS es so ist, sondern, dass wir es nicht bemerken! Das ist das Fatale, dass wir es nicht bemerken! Wir identifizieren uns immer stärker mit diesem Kokon und meinen, das seien WIR, das sei „ICH“. Aber dieses Ich ist nicht ein reines Ich, es ist ein personifiziertes, individualisiertes Ich. Es ist ein Ich, was sich eben NICHT spiegelt in der Gemeinschaft! Denn in dieser Gemeinschaft hat jeder in dieser Beziehung ein anderes Ich! Keiner von uns ist gleich. Das ist eine Binsenwahrheit, denn jeder wird es bestätigt finden.

Befreiung aus dem Kokon

Es ist äußerst schwierig, sich aus diesem Kokon zu befreien, weil er, ähnlich dem Kücken, meint, dies sei die ganze Welt. Ich bin die ganze Welt, so meint im Grunde jeder. Auch wenn er es niemals zugeben würde, verhalten tut er sich doch meistens so. Und man wird gereizt, wenn der andere eine andere Meinung hat. Achten Sie gerade JETZT darauf, wie Sie auf diese Gedanken reagieren! – Halten Sie inne. Schauen Sie für einmal nicht auf meine Gedanken, die ich hier entwickle, sondern auf Ihre Reaktion darauf, gerade in dem Moment, wo Sie dies lesen! Vielleicht haben Sie das eine oder andere Mal den Kopf geschüttelt und waren gar nicht meiner Meinung?

Sehen Sie, das „meine“ ich. Wir leben nur noch in einer abgeschlossenen Welt unserer persönlichen Meinungen. Die Gedanken, die in uns kreisen, beziehen sich zum grössten Teil auf unsere persönliche Erfahrungswelt. Und aus DIESER Welt heraus, ist HEILUNG unmöglich!

Heilsam ist nur…

Heilsam ist nur, wenn in der Menschenseele sich spiegelt die ganze Gemeinschaft (also die GANZE Wahrheit) und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft. Letzteres tut sie nur, wenn ersteres der Fall ist, das heisst, wenn es ihr gelingt, aus der persönlichen Verhaftung herauszutreten, auf Distanz zu diesem „kleinen Ich“ zu gehen. Dies aber ist das Wesen der „Selbstbeobachtung“! In ihr ERKENNT man, welcher Herren Diener man gerade ist. Denn hinter dieser Welt stecken andere „Wesen“, die uns antreiben. Sie haben freie Bahn, solange wir sie nicht erkennen. Im wahren Ich bin Ich erst „Wahrheit und Leben“. Im kleinen Ich bin ich das nicht. Das kleine Ich kann nicht „heilen“! Denn es erreicht die andere Seele nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar. Es ist gefangen in der eigenen Identität. Heilen kann es nur sich selbst und zwar in dem Moment, wo es Selbst bewusst wird!

Konsequenz Selbsterkenntnis

Konsequenz dieser Gedanken ist, dass wir nur heilsam wirken können, wenn wir uns entwickeln. Diese Entwicklung hat nur EIN Ziel. Es ist das Finden des All Einen in uns! Der Weg geht über einen Schulungsweg, der von der Imagination über die Inspiration zu der Intuition reicht. Im letzteren schaffen wir erst den Raum, der Heilung bewirkt. Das schliesst alles bosse Wissen aus. Wissen ist IMMER sekundär. Wer das Wissen zum Primaten erhebt, verleugnet sich selbst. Wissen ist ein Trittbrett der Seele, ein Entwicklungshelfer. Es kann zur wahren Weisheit führen im Akt der Selbsterkenntnis. Wieviele Philosophen, Weise, Initiierte haben dies schon gesagt und geschrieben! Selbst dies hat man immer nur als Wissen aufgenommen und so weiter vermittelt, ohne die Tat! Es steht als Wissen neben anderem Wissen und man ist froh es manchmal zitieren zu dürfen.

Ein Ruck muss durch die Gesellschaft gehen! Bis wir zu dieser Gemeinschaft heranreifen, in der sich das All Eine spiegelt. Aber TUN können wir es jederzeit, in jedem Augenblick. Denn passieren tut es immer nur im JETZT.

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Schlägt dir einer auf die rechte Wange, so halte auch die linke hin…

„Schlägt dir einer auf die rechte Wange, so halte auch die linke hin“. Aus dem Bewusstsein der Form-Ebene heraus betrachtet, ist dieser Satz einer der absurdesten Ratschläge, die man sich nur vorstellen kann. Denn recht betrachtet müssen wir in der Welt der Formen genau umgekehrt handeln. Wenn zwei sich streiten, so werden beide alles daran setzen, Argumente vorzubringen, die den anderen Schachmatt stellen.

Es wird in solchen „Zweikämpfen“ immer einen Sieger und einen Verlierer geben. Das irdische Bewusstsein verteidigt den eigenen Standpunkt gegen den anderen oft aufs äußerste. Nichts von dem oben zitierten christlichen Vorbild ist da mehr zu erkennen.

Manche geben sich schneller geschlagen, ziehen sich zurück oder tun dem Frieden zu lieb etwas, was sie eigentlich nicht tun wollten. Dennoch machen sie die Faust im Sack und grollend innerlich. Betrachtet man den Vorgang aus psycho-energetischer Sicht, so kommt man allerdings zu einem sehr überraschenden Schluss.

Die Kampfsituation schafft negative Energien bei allen Beteiligten. Stelle ich mich aktiv verteidigend gegen den anderen, so verstärke ich die allgemeine negative Energie. Der andere sucht diese Verstärkung, weil sie ihm Nahrung gibt, einen Kick verleiht. Jeder von uns hat das selber schon erlebt und kann dies nachvollziehen. Und jeder, oder wenigstens die meisten von uns, kennen auch das umgekehrte, dass ihm oder ihr Energie entzogen werden, wenn der andere auf Angriff ausgeht.

Umgekehrt verhält es sich jedoch dann, wenn ich im übertragenen Sinn, die zweite Wange hin halte . Richtig verstanden geht es hierbei aber nicht etwa darum, sich künstlich zurückzuziehen oder etwas vorzuspielen. Vielmehr ist ein Zustand der inneren Ruhe gegenüber dem Angreifer gemeint. Ein Zustand, der uns in gewissem Sinne unangreifbar/unantastbar macht. Ein unsichtbarer Schild, was wir errichten dadurch, dass wir das, was uns entgegen geschleudert wird, innerlich nicht annehmen. Es muss dabei deutlich unterschieden werden zwischen dem künstlichen und einem authentischen, inneren Rückzug. Der letztere erfordert ein hohes Mass an Geistesgegenwart und Selbstwahrnehmung. In manchen Fällen gelingt dies besser, in anderen kaum oder gar nicht.

Jedenfalls tritt in solcher ehrlicher und authentischer innerer Ruhe beim Angreifer das Gegenteil ein. Seine Kraft erlahmt! Die negative Energie wird neutralisiert oder, im besten Falle, sogar in eine positive Energie umgewandelt.

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Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Innenschau oder Verbitterung

daemonenaustreibungEs gibt Themen, die uns ein Leben lang beschäftigen und plagen. Dennoch werden wir deren Lösung nie Gewahr, so sehr wir uns bemühen. Mit zunehmendem Alter fühlen wir Verbitterung und verbeissen uns in unsere privaten, persönlichen Konstrukte von Meinungen und Vorurteilen. Wir zementieren sie und werden immer enger in unserem Ansinnen. Ein solches ewiges Thema ist die Genderfrage. Sie ist auf intellektueller Ebene ebenso wenig zu lösen, wie andere ähnliche Fragen.

Männer können Frauen niemals verstehen

…und Frauen können Männer niemals verstehen!
Eine Erkenntnis, die für viele schwer fallen mag. Neigt man doch oft zu maßloser Übertreibung, was den Partner anbelangt. Anfangs überschätzt man vieles, was man später zu unterschätzen geneigt ist. Ist es das Ergebnis von Verbitterung, das zu solchem Urteil führt? Oder von Enttäuschung? Letzteres sicher in dem Sinne, dass die Täuschung nach und nach weg fällt, wenn man sich auf den Weg der Selbsterkenntnis begibt. Auf der Ebene des Geschlechts bleibt der einzige Verständigungsinhalt die Sexualität und/oder damit zusammenhängende psychische Elemente, die sich mit entsprechender Wirkung auf viele Bereiche des Alltags fortpflanzen. Man kann natürlich immer eine intellektuelle Ebene des gegenseitigen Verständnisses finden aufgrund ähnlicher Erlebnisse oder Erfahrungen, und sich darüber austauschen. Es ist eine Art Nachvollziehen können dessen, was der andere fühlt, denkt und wie er handelt. Das ist die psychiatrisch/psychologische Ebene. Ein tiefes Verständnis beruht jedoch auf Verschmelzung, auf das vollkommene Hineinfühlen in den Anderen, auf Synthese, nicht Analyse! Das ist die geistige Ebene…

Wenn Verstehen wesentlich wird

Verständnis auf dieser höheren Ebene ist immer nur von Mensch zu Mensch möglich, von Wesen zu Wesen. Nur so wird das Verstehen wesentlich…
Menschen können sich nie wirklich und wahr begegnen, insofern sie in einer Identifikation leben. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welcher Art diese Verhaftung in einer Identifikation ist. Auch das Geschlecht ist eine Verhaftung, etwas, mit dem mann/frau sich ein Leben lang identifiziert! Wie viel Einfluss diese Identifikation auf unseren Alltag nimmt, vermögen wir kaum wirklich und umfassend zu durchschauen. Jede Parteilichkeit, jegliche Zuordnung zu irgend etwas, ist eine Identifikation; das Volk, die Familie, die Partei: Sie alle prägen einen anderen Menschen in uns aus, charakterisieren uns, formen uns. Im Kleinen sind es die Gedanken, Vorstellungen, Meinungen, Urteile – das Motorrad, Auto, Haus, Geld usw., die uns vom Wesentlichen abziehen und in die Identifikation treiben. Was wir nicht Selbst tun, ist Trieb, getrieben sein.

Wir führen uns selber an der Nase herum

Eine Identifikation ist wie eine Hülle, ein Panzer, eine Fassade, eine Maske, die um unseren geistigen Wesenskern herum gelegt ist. Oder besser: es sind viele Hüllen, die uns so umgeben. Vielleicht geben sie uns warm in dem Sinn, dass Sie uns bequem machen, uns Lust und „Fun“ bereiten. Wir leben (normalerweise) in einem „Hüllenwesen“, einem Phantom oder einer Art „Doppelgänger“ gleich, statt aus dem geistigen Kern heraus zu wirken; und wir handeln, denken und fühlen – Selbstvergessen – dementsprechend. Der Körper (und damit ist das Geschlecht selbstverständlich miteinbezogen!), ist ebenso eine Hülle, wie der Charakter, die Verhaltensweisen, Regeln, Gesetze, Muster, Prägungen usw. Sie alle führen uns an der Nase herum. Mit ihnen gehen wir spazieren, verteidigen uns, fordern Rechte ein, urteilen und verurteilen alles, was uns an Meinungen lieb geworden ist..

Sie wissen es vielleicht – aber handeln Sie danach?

Natürlich wissen das heutzutage viele Menschen, die etwas mit Esoterik am Hut haben wollen. Aber sie verhalten sich nicht entsprechend! Weil sie es nur mit dem Kopf verstehen, und als blosses Wissen herumtragen und in dieser Weise gerne weiter verbreiten. Sie nennen sich “spirituell“ und fühlen sich gut dabei, weil Ihnen dieses Wissen Macht verleiht. Aber sie handeln nicht danach! Sie handeln nicht danach! Sie begeben sich in fatale Widersprüche in ihrem alltäglichen Leben, weil sie sich selbst nicht erkennen können oder erkennen wollen! Daraus entstehen die kuriosesten Weltbilder. Sie verteidigen ihre Weiblichkeit oder ihre Männlichkeit, werden zu Frauenverstehern oder zu Männerhassern und so fort. Ebenso sehr verteidigen sie auch ihre Partei oder ihre Religion oder ihren physischen Besitz. Sie schöpfen aus einem persönlich geschaffenen Dogma heraus, das sie im Aussen verurteilen, aber in sich selber nicht erkennen. Sie wollen es nicht erkennen, weil es schmerzt. Weil es Ängste schürt. Weil es Verdecktes aufdeckt. Weil es den Schatten berührt, der ihre innere Sonne vernebelt und verkrustet und der ihnen eine vorgetäuschte Sicherheit und vermeintliche Geborgenheit verspricht.

Der Retter in der Not

Die meisten Menschen hassen es, nach innen zu schauen. Jeder Wink von aussen, dies doch zu tun, wird abgelehnt oder sogar vehement bekämpft. Man hat oft Angst vor dieser Innenschau, Angst vor der Umklammerung des Schattens. Man hat unbewusst Angst, ihm nicht standhalten zu können, der Verhaftung total zu verfallen und sich nicht mehr aus ihr lösen zu können.
Das ist die Dramatik des Lebens. Dabei ist allein diese Innenschau der Retter in der Not!
Die Schmerzgrenze muss hoch, sehr hoch liegen, um aus dem Nebel aufsteigen zu wollen und sich auf den inneren Weg zu begeben.

Der Anfang jeder Erkenntnis ist die Selbstbeobachtung.

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Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

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